Bestimmung von Ethylglucuronid (EtG) aus Urin

Ethylglucuronid wird langsamer als Ethanol abgebaut. Die maximale Serumkonzentration wird ca. zwei bis drei Stunden nach der maximalen Blutalkoholkonzentration erreicht. Innerhalb eines dosisabhängigen Zeitfensters (bis 36 h nach Ethanolelimination im Serum, bis 3 Tage im Urin) ist Ethylglucuronid auch nach Aufnahme geringer Mengen an Alkohol (etwa 10 g Alkohol) nachweisbar. Somit schließt Ethylglucuronid die diagnostische Lücke auf der Zeitachse zwischen Kurz- und Langzeitmarker für den Alkoholkonsum. Es ist somit ein wertvoller Parameter bei der Therapieüberwachung bzw. im Rahmen einer MPU.

Ein Vorteil von EtG, das fast ausschließlich in der Leber gebildet wird, liegt in der fehlenden Möglichkeit eines durch äußere Kontamination bedingten falsch positiven Ergebnisses.
Allerdings muss beachtet werden, dass auch die Aufnahme kleinster Alkoholmengen zu positiven EtG-Befunden führen kann. Es kann nicht zwischen Alkoholkonsum und Aufnahme von Alkohol aus anderen Quellen differenziert werden. Das gilt beispielsweise für den Genuss von alkoholhaltigen Pralinen oder „alkoholfreiem“ Bier, das teilweise bis zu 0,5 Vol.-% Ethanol enthält, für Fruchtsäfte, aber auch für den Gebrauch von alkoholhaltigen Mundspüllösungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Eine entsprechende Aufklärung der Probanden im Vorfeld ist daher unerlässlich.

Untersuchungsmaterial:    10 mL Urin

Nachweismethode:         mittels ELISA, LC-MS/MS

Cut-off-Wert            100    ng/mL